Dieses Jahr war die Weinlese um zwei Wochen später als die letzten Jahre im Uhudlerland üblich. Früher war die Weinlese im Südburgenland generell um diese Zeit.
Das hat den Vorteil, dass die kühleren Nächte auch die Trauben kühlen. Dadurch kommen die Trauben auch kühler in den Keller und es benötigt weniger Energie zum kühlen der Trauben während der Mazeration und Klärung.
Was ist jetzt wieder Mazeration? Nachdem die Trauben gelesen werden, müssen sie abgebeert, in der Fachsprache gerebelt oder entrappt werden. Das Stielgerüst der Traube wird von den Beeren getrennt. Und danach werden die Beeren leicht abgequetscht damit der Saft freigesetzt wird. Diese Beeren (Maische) lagern einige Stunden bis mehrere Tage in Bottichen oder Speziellen Tanks und werden dabei gekühlt. Damit wird beim Uhudler die Farbe aus der Schale und Aromen freigesetzt.
Danach wird die Maische abgepresst und in der Regel über Nacht geklärt und in einen neuen Tank umgezogen. Danach startet die Gärung. Manche machen das spontan und andere leiten die Gärung mit den gewünschten Gärhefen ein. Je nach Temperatur, Gebindeart, Tankvolumen, Rebsorte und anderen Faktoren dauert die Gärung, Umwandlung vom Traubenzucker in Alkohol von über 1er Woche bis 3 Wochen und länger.
Langsam sind jetzt alle Tanks mit der Gärung durch. Natürlich wird laufend verkostet und die Gärung beobachtet. Der 2023er Jahrgang schmeckt und riecht durchgängig sehr fruchtig, was mit den kühlen Temperaturen zusammenhängt.
Bis zur Weintaufe ist der vergorene Jahrgang offiziell noch kein Wein. Das passiert in der Regel um Martini – Martiniloben. Danach darf man dann wieder Prost sagen.